Umgebung

Gehlberg

Gehlberg liegt an der Nordflanke des Thüringer Waldes auf einem Bergsporn zwischen den Tälern von Wilder Gera und Zahmer Gera. Der Bahnhof befindet sich unten im Tal nahe dem OT Gehlberger Grund (ca. 600 mNN), während sich der Ort von etwa 680 m bis knapp 800 m Höhe erstreckt, die ebenfalls zur Gemarkung gehörende Schmücke  mit Wetterstation und Traditions-Gasthaus auf über 900 mNN. Dort grenzt Gehlberg an den „Rennsteig“, den ca. 170 km langen historischen Fernhandels- und Grenzweg auf dem Kamm von Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge und Frankenwald, den ältesten und mit etwa 100.000 Wanderern jährlich meistbegangenen Weitwanderweg Deutschlands. Unmittelbar daneben liegt der Gehlberger Hausberg Schneekopf, der mit seinem Aussichtsturm die 1000er Marke knackt. Jährlich finden dort das Schneekopffest und das Jägersteinfest statt, zu dem sich Gäste aus nah und fern einfinden.

Die Gemeinde wurde 1645 im Zuge des Baues einer Glashütte gegründet und wuchs dank der zunehmenden Glasproduktion stetig. 1821 wurde der Bau einer Hohlglasfabrik in Gehlberg genehmigt, ab 1842 produzierte man Tafelglas und im späten 19. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einem Zentrum der Herstellung von Thermometern und technischen Glasartikeln für Messgeräte und Medizin. 1896 wurde hier die erste Röntgenröhre der Welt hergestellt. Noch durch die gesamte DDR-Zeit florierte die Glasindustrie in Gehlberg, brach dann aber nach der Wende abrupt zusammen. Das Glasmuseum im Thüringer Museumspark in Gehlberg zeigt anschaulich dieses interessante Kapitel der Technikgeschichte.

Mitten im Grünen Herzen Deutschlands: Rings um Gehlberg dehnen sich weite Wälder, in tieferen Lagen oft Buchen- und Mischwälder, in höheren Lagen weitgehend reine Fichtenwälder, welche seit ein paar Jahren in ein intensives Waldumbau-Projekt einbezogen sind. Die stillen Täler, die fast alle Wasserschutzgebiete sind, begeistern mit ihrer reichhaltigen Flora und Fauna jeden Naturliebhaber. Eingebettet in die größere Einheit Naturpark Thüringer Wald wurde der zentrale Bereich des mittleren Thüringer Waldes schon 1979 als UNESCO Biosphärenreservat Vessertal unter Schutz gestellt und 1991 / 2018  zum Biosphärenreservat Thüringer Wald erweitert. Heute umfasst es eine Fläche von 336,7 qkm, auf der als Modellregion mit verschiedenen Nutzungszonen sowohl der Naturschutz als auch die Nachhaltigkeit gefördert werden. Im Nachbarort Schmiedefeld bietet das Infozentrum des Biosphärenreservats interessierten Gästen vielfältige und teilweise sogar kostenfreie geführte Wanderungen sowie eine interaktive und sehr informative Dauerausstellung an.

Sportregion Mittlerer Thüringer Wald: Oberhof, Gehlbergs mondäner Nachbarort im  NW, ist als deutsches Wintersportzentrum bekannt. Besonders populär sind hier die Sportarten Biathlon mit jährlichem Weltcup-Großereignis, Rennrodeln, Skilanglauf und die Nordische Kombination. Im Sommer gibt es für sportbegeisterte Menschen u.a. einen großen Kletterpark und einen Bikepark am Fallbachlift für Mountainbiker aller Alters- und Leistungsstufen. Darüber hinaus hat Oberhof als Ferienregion das ganze Jahr über viel zu bieten und informiert seine Gäste tagesaktuell durch seine „Tagespost“.

Zentral im historischen, mitteldeutschen Kultur- und Industrieraum: Im Umland Gehlbergs gibt es neben der Natur auch viel zu entdecken zur deutschen Kultur- und Technikgeschichte. So hinterließ z.B. Goethe seine Spuren als Dichter und Staatsmann in Stützerbach und Ilmenau, Bach als Musiker in Arnstadt und Eisenach. Andererseits zeugen z.B. die Technische Universität Ilmenau sowie das Waffenmuseum und Fahrzeugmuseum in Suhl von der alten Bergbau- und Industrietradition dieser Region … um nur einige wenige Highlights herauszugreifen. – Kommen Sie und erkunden Sie selbst! Das Rennsteig-Ticket erschließt Ihnen dabei die Region mit öffentlichen Verkehrsmitteln.